Autorin: Lisa Maria Stöbich
Bei der täglichen Gassirunde beschnuppert Dein Vierbeiner nicht umsonst jeden Busch, jeden Zaunpfahl und jede Straßenlaterne ganz genau. Hunde können aus den Urinspuren anderer Hunde viele Informationen herausfiltern. So weiß Deine Spürnase etwa, welches Geschlecht und Alter der Nachbarshund hat, ob er gesund ist, und ob er fortpflanzungsbereit ist.
Obwohl wir unsere Hunde über alles lieben, nehmen wir in verregneten Jahreszeiten oder stressigen Lebensphasen die Spaziergänge mit ihnen oft als lästige Pflicht wahr. Doch das Repertoire muss nicht nur aus Routine-Spaziergang und täglicher Gassirunde bestehen. Es gibt viele Möglichkeiten, mit gemeinsamen Ausflügen aus dem Alltag auszubrechen, Neues zu entdecken und Abenteuer zu erleben.
Hol Dir hier neue Ideen für Spaziergänge und finde heraus, wie Du kleine Abenteuer für Dich und Deine Spürnase gestaltest. Wir zeigen Dir, wie Du Abwechslung in Euren Alltag bringst.
Wann und wie oft solltet Ihr die Welt erkunden?
Du und Deine Fellnase seid bereit, Euch auf den Weg zu machen und Neues zu entdecken? Aber wann ist eigentlich der richtige Moment für einen ausgiebigen Spaziergang und wie oft muss Dein Hund wirklich raus?
Wie viel Bewegungsbedürfnis Deine Spürnase hat, hängt von Rasse, Alter und Gesundheitszustand ab. Rassen wie Schäferhunde, Terrier, Huskies oder Windhunde sollten täglich mehrere Stunden intensiv beschäftigt werden, während sich Hunde wie Mops, Bulldogge oder Chihuahua tendenziell schon mit deutlich weniger Auslauf zufrieden geben. Auch tollen Welpen und Junghunde in der Regel lieber herum als alte Hundesenioren und Hundedamen.
Rechne aber auf jeden Fall mindestens 1-2 Stunden täglich für Erkundungstouren ein. Diese kannst Du in einen langen Spaziergang oder auf zwei kleinere aufteilen. Gassirunden zählen hier natürlich nicht und kommen noch dazu. Euer Abenteuer planst Du am besten dann ein, wenn Du und Dein Vierbeiner ausgeruht seid und er etwa zwei Stunden vorher nicht gefressen hat. Dann liegt ihm das Futter beim Spielen nicht schwer im Magen.
Natürlich sollte Euer Action-Plan auch vom Wetter abhängen. Bei strömendem Regen oder sengender Mittagshitze tut Ihr Euch selbst keinen Gefallen, wenn Ihr stundenlang nach draußen geht und die Welt erkundet. Bei Schmuddelwetter könnt Ihr getrost auf Aktivitäten im Wohnzimmer ausweichen.
Lesetipp: Eine ganze Handvoll Ideen dazu findest Du in unserem Blogartikel Tipps und Tricks für regnerische Tage - So kannst Du Deinen Hund zu Hause beschäftigen.
Startklar für den spannenden Hundespaziergang
Das Wetter ist schön, Dein Vierbeiner und Du seid motiviert und bereit für ein neues Abenteuer? Dann macht Euch auf den Weg mit unseren Tipps für den Spaziergang der etwas anderen Sorte.
Traute Zweisamkeit genießen
Ein Fehler, der oft die Spaziergänge träge gestaltet ist die mangelnde Führung von Frauchen oder Herrchen. Der Hund zieht mal hierhin, dann dorthin und Du ziehst zurück? Schnell wird aus dem Spaziergang eine Qual für sowohl Vier- als auch Zweibeiner. Je besser Dein Hund auf Dich hört, desto angenehmer werden die gemeinsamen Abenteuer.
Genieße die Zweisamkeit mit Deinem Vierbeiner.
Wichtig ist hier: Willst Du die volle Aufmerksamkeit Deines Schnüfflers, musst Du ihm auch Deine geben. Also weg mit dem Smartphone und grübel nicht schon über Deinen nächsten Arbeitstag nach. Jetzt ist Quality-Time mit dem Vierbeiner angesagt und Ihr solltet sie beide in vollen Zügen genießen.
Seid Ihr erstmal voll bei der Sache und beschäftigt Euch miteinander, anstatt nur nebeneinander herzugehen, dann wirst Du schnell zum Highlight des Hundespaziergangs. Deine Fellnase konzentriert sich so vielmehr auf Dich als auf andere Ablenkungen wie hoppelnde Hasen oder Radfahrer.
Kopfarbeit mit Hund gestalten
Hast Du erst einmal die volle Aufmerksamkeit Deiner Spürnase, kannst Du sie mit kniffligen Übungen und Aufgaben geistig fördern. Gehe einmal absichtlich an der anderen Seite eines Laternenpfahls oder eines Straßenschildes herum. Bleibt die Leine dann hängen, wird sich Deine Fellnase verstört umsehen. Versuche, sie alleine die Lösung finden zu lassen. Vielleicht hat sie das Problem im Handumdrehen erkannt und läuft von selbst um das Hindernis herum. Wahrscheinlicher ist, dass Du sie erst einmal um den Pfahl herum locken musst. Gelingt das, dann darfst Du Deinen Hund ausgiebig loben und das Ganze beim nächsten Straßenschild wiederholen.
Ist Dein Hund ein besonderer Detektiv, kannst Du auch Suchspiele für ihn veranstalten. Lasse zum Beispiel unauffällig sein Spielzeug fallen, ohne dass er es bemerkt und beginne dann nach einigen Metern aufgeregt danach zu suchen. Dein Vierbeiner wird sicher begeistert bei der Suche mithelfen und den verlorenen Schatz schnell ausfindig machen.
Diese Übungen mit dem Hund für draußen lassen sich ideal in den Spaziergang integrieren, ob am Land, oder in der Stadt. Vergiss nicht, Deinen flauschigen Begleiter immer ausgiebig zu loben, wenn er etwas richtig gemacht hat. So bleibt er motiviert und freut sich über Deine Begeisterung. Auch Leckerlis sind dabei nicht fehl am Platz. Verstau sie am besten in einer unserer Gassitaschen mit waschbarem Leckerlifach oder unserer Hüfttaschen Hannover.
Spiel und Spaß in die Routine einbauen
Bei all der Kopfarbeit solltet Ihr auch Spiel und Spaß nicht vergessen, denn der Spaziergang ist nicht nur zum Lernen da, sondern auch zum Genießen. Beginne doch einfach mal spontan ein Wettrennen und schau, wie schnell Dein Vierbeiner Dich einholt. Das nächste Mal jagst Du vielleicht ihm hinterher und bemerkst, dass es absolut nicht einfach ist, einen spielenden Hund einzufangen.
Auch Zerrspiele oder Apportieren kann eine lustige Ergänzung für den Spaziergang sein. Bring einfach mal sein Lieblingsspielzeug mit, wirf es soweit Du kannst und lass Deinen Vierbeiner durch Wald und Wiese stürmen, um sein verlorenes Hab und Gut zurückzuerobern.
Auch ohne Utensilien könnt Ihr Euren Spaziergang spannender gestalten. Geh doch einfach mal eine Spur schneller oder langsamer und schau, wie Dein Hund reagiert. Vielleicht merkt er es gar nicht, dann pack die Gelegenheit beim Schopf und versteck Dich. Deine Spürnase wird sich sicher nach kurzem verwundert umsehen und sich fragen, wo denn Frauchen oder Herrchen geblieben ist. Dann wird sie Dich eifrig suchen und riesig freuen, wenn sie Dich entdeckt hat, und Ihr wieder vereint seid. Auch hier ist bei Erfolg wieder eine große Portion Lob angesagt.
Neue Wege erkunden
Auch wenn Ihr keine Lust auf Spiele oder Übungen habt, muss Spaziergang nicht gleich Spaziergang sein. Sucht Euch einfach mal neue Routen heraus oder geht spontan querfeldein. Wer weiß, vielleicht entdeckt Ihr spannende neue Wege oder sogar einen Teich oder See, in dem Dein Hund schwimmen kann. Das ist nicht nur eine spannende Abwechslung für ihn, sondern auch eine gesunde Sportart, bei der die Gelenke geschont werden.
Raus aus der Routine - Rein ins Abenteuer
Gestaltet Eure gemeinsamen Abenteuer mit unseren Tipps neu.
Mit all den spannenden Ideen gibt es viel Neues zum Ausprobieren und Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Testet immer neue Spiele und Übungen, so wird der Spaziergang nie langweilig. Dein Hund wird Dir für die Abwechslung dankbar sein und Eure Bindung wird durch die zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten stärker werden. Doch auch für Dich hat der Ausbruch aus dem Alltag positive Auswirkungen.
Nun kannst Du endlich mal abschalten und die Sorgen zu Hause lassen. Konzentriere Dich ganz auf das hier und jetzt und nimm Dir damit an unseren Vierbeinern ein Beispiel. Das Markieren und Beschnuppern überlassen wir zwar ihnen, aber im Thema präsent sein und Leben genießen können wir sicher etwas von unseren flauschigen Freunden lernen.
Titelbild von ArtHouse Studio. Weitere Bilder von Polina Tankilevitch und MART PRODUCTION.
Über inara schreibt
Hatice Kücükhüseyin ist Content-Expertin bei inara schreibt. Worte sind ihr Lieblingswerkzeug. Mit ihnen bringt sie Farbe und Leben in jeden Text. Wenn sie nicht gerade schreibt, schaut sie französisches Kino.