Autorin: Lisa Maria Stöbich
In einem natürlichen Umfeld in der Arktis würden sich Huskies ein Loch im Schnee graben und sich hineinlegen, um sich vor der Kälte zu schützen. Der Schnee isoliert und sorgt dafür, dass die Körperwärme nicht aus dem Unterschlupf entflieht.
So schön das Tollen mit Deinem Vierbeiner im Schnee auch ist, manchmal kann es dabei so richtig kalt draußen werden. Doch ab wann frieren Hunde eigentlich und was kannst Du dagegen tun?
Hier findest Du heraus, ab wann Hunde frieren, wie Du sie mit unseren Tipps im Winter warm halten kannst und ob und wann Hundebekleidung sinnvoll sein kann.
Wie viel Kälte kann mein Hund vertragen?
Die gute Nachricht ist: Unsere flauschigen Freunde haben mit ihrem Fell einen natürlichen Wetterschutz. Dabei wirkt das Deckhaar als Schutzbarriere vor Umwelteinflüssen und die Unterwolle als flauschiger Wärmepolster, der Deine Spürnase warm hält.
Da es im Winter aber doch ziemlich kalt werden kann und es Deine Fellnase viel Energie kostet, sich warm zu halten, solltest Du sie vor übermäßiger Kälte schützen. Doch wie viel Kälte können Hunde vertragen?
Energiebündel oder Rentner?
Im Winter muss Dein Vierbeiner seine Körpertemperatur aufrecht erhalten und will bei aller Motivation vermutlich auch noch im Schnee toben. Das kostet viel Energie. Ist Dein flauschiger Liebling noch ganz jung, braucht er viel Schlaf, um Energie zu tanken. Ältere Hundedamen oder -senioren strotzen generell nicht mehr vor Energie und vor allem gesundheitlich beeinträchtigte Spürnasen sollten sich nicht zu sehr verausgaben.
Fellknäuel oder Nackthund?
Dein Chihuahua zittert bereits beim Anblick von Schneeflocken? Viele Hunderassen wurden einfach nicht für kalte Regionen gezüchtet und sind auch nicht daran angepasst. Darunter fallen etwa Boxer, Dobermann, Windhund oder Chihuahua. Berner Sennenhunde, Bernhardiner, Huskies oder Neufundländer dagegen trotzen der Kälte tapfer und toben liebend gerne im Schnee herum.
Aber warum macht die Rasse so einen großen Unterschied aus? Oft liegt das am Körperfettanteil. Windhunden etwa fehlt eine schützende Fettschicht an den Rippen, was sie kälteanfälliger macht. Bei vielen Rassen liegt es aber hauptsächlich am Fell, wenn sie vor der Kälte reißaus nehmen.
David oder Goliath?
Eine große Rolle spielt auch die Größe der Hunde. Hat Dein Vierbeiner weniger als 10 kg, fühlt er sich vielleicht bereits bei 5°C unwohl. So richtig kalt wird es dann für Deine Spürnase ab -5°C. Dann heißt es: Rein in die gute Stube. Hat Deine Spürnase zwischen 10 und 25 kg, dann kannst Du mit ihr schon etwas herausfordernde Temperaturen bis -10°C bestreiten. Die richtigen Wintersportler sind dann große Hunde ab 25 kg. Sie fühlen sich auch bei 0°C noch pudelwohl und stellen sich sogar Temperaturen bis -15°C.
Sie sind dort zu Hause, wo es kalt ist: Huskies lieben es, ausgelassen im Schnee zu toben.
Schlussendlich ist jeder Vierbeiner einzigartig und Du solltest beobachten, welche Temperaturen für Deine Spürnase okay sind. Spielt Dein flauschiger Begleiter heiter im Schnee und sucht begeistert nach neuen Spuren, dann musst Du Dir wohl noch keine Sorgen machen. Beginnt er jedoch langsam zu gehen, zieht den Schwanz ein und macht generell keinen begeisterten Eindruck mehr, ist ihm vielleicht schon zu kalt. Das zeigen Hunde übrigens auch dadurch, dass sie sich an Deine Beine schmiegen, um sich zu wärmen. Spätestens, wenn Deine Fellnase zu zittern beginnt heißt es: Ab nach Hause.
Kann mein Hund krank werden?
Setze Deinen Vierbeiner nicht lange der Kälte aus, wenn er schon friert. Denn nicht nur Du, sondern auch Dein flauschiger Begleiter kann sich eine Erkältung einfangen. Dann fängt er zu husten oder niesen an, zeigt sich lustlos und unmotiviert oder hat tränende Augen. Auch Fieber und eine laufende oder verstopfte Nase sind Warnsignale.
Meist steckt eine harmlose Erkältung hinter den Symptomen, doch auch andere Erkrankungen wie Hundegrippe, Bronchitis oder eine Lungenentzündung können Deine Spürnase quälen. Verschlechtern sich schnupfenartige Symptome, oder verschwinden nach kurzer Zeit nicht von selbst, solltet Ihr zur Tierarztpraxis.
Durch die Kälte kann sich Dein flauschiger Liebling auch eine unangenehme Blasenentzündung einfangen. Erkennen kannst Du das daran, dass er öfter als gewohnt und weniger auf einmal uriniert, dies an ungewohnten stellen tut, plötzlich vergisst, dass er schon mal stubenrein war oder Blut im Urin hat. Auch in diesem Fall heißt es: Ab in die Tierarztpraxis.
Tipps gegen Frieren - So schützt Du Deinen Vierbeiner vor der Kälte
Horrorszenarien wie Blasen- oder Lungenentzündung lassen sich aber vermeiden. Schütze Deine Spürnase vor extremer Kälte, indem Du Spaziergänge kürzer hältst. Wenn Dein Hund gerne im Schnee rumtollt, kannst Du das dazu nutzen, ihn in Bewegung zu halten. So kann er sich mit seiner eigenen Körperenergie aufwärmen und schützt sich vor Unterkühlung. Lass nicht zu, dass es sich Deine Fellnase auf kaltem oder nassem Untergrund gemütlich macht, denn so kühlt sie schnell aus.
Mit Style durch den Winter
Gehört Dein Liebling zu der etwas delikateren Sorte oder ist durch kurzes oder nicht allzu dichtes Fell schlecht gegen die Kälte gewappnet, kannst Du auch etwas nachhelfen. Denn nicht nur für Mensch, sondern auch Hund gibt es praktische Bekleidung für den Winter.
Ob Hundebekleidung für Deine Schnuppernase sinnvoll ist, kannst Du anhand von Rasse, Alter, Gesundheitszustand und Größe entscheiden. Ein Berner Sennenhund trägt bereits seinen eigenen schicken Pelzmantel, während sich Dein Chihuahua in der Kälte sicher über etwas warme Unterstützung freut.
Praktisch und bequem
Angenehmes Material und gute Passform gehen auf jeden Fall vor Style, denn Deinem Hund ist ziemlich egal, wie er aussieht. Das Outfit Deines Vierbeiners sollte gut sitzen und ihn nicht stören oder seine Bewegungsfreiheit einschränken. Je nach Wetter gibt es eine große Auswahl an Bekleidung:
- Regenmantel: Nicht nur für uns ist es ungemütlich, wenn wir bis auf die Haut durchnässt durch die Straßen laufen, auch Hunde haben keine Freude daran. Hat Deine Spürnase kein ausreichendes schützendes Deckhaar, kann ihm ein Regenmantel den Tag versüßen.
- Hundepullover: Sie sind perfekt für trockenes Wetter und schützen Deinen flauschigen Begleiter vor der Kälte. Bei Nebel und Regen dagegen sind sie kontraproduktiv, da sie sich vollsaugen und Deinen Hund noch mehr auskühlen.
- Wintermantel: Ist es besonders kalt, oder ist Deine Spürnase besonders empfindlich, kannst Du sie mit einem Wintermantel ausstatten. Diese sind aus warmen Materialien wie Fleece gemacht und haben oft sogar einen wärmenden Kragen für Deinen Liebling.
- Overall: Hiermit kannst Du auch die Beine Deines Hundes schützen. Achte aber besonders beim Overall auf die Bewegungsfreiheit und nutze ihn wirklich nur, wenn Du Dir sicher bist, dass Deine Spürnase ihn wirklich braucht und sich damit wohlfühlt.
- Hundeschuhe: Vor der Kälte brauchst Du die Pfoten Deines Hundes nicht schützen. Das übernehmen diese selbst mit einem ausgetüftelten Durchblutungssystem, durch welches unsere besten Freunde nicht so viel Wärme durch die bloßen Pfoten verlieren, wie wir durch unsere Füße. Vor schädlichem Streusalz im Winter kannst Du die Pfoten Deiner Spürnase aber mit Schuhen schützen und auch verhindern, dass sich Eis am Fell zwischen den Zehen ansammelt. Falls Deine Spürnase aber nicht mit Schuhen gehen will, kannst Du die Hundepfoten auch anders schützen: Kürze das Fell zwischen den Zehen und reinige die Pfoten nach dem Spaziergang sanft mit warmen Wasser.
Kombinieren kannst Du das Outfit Deines Vierbeiners noch mit einer unserer Gassitaschen oder Bauchtaschen Hannover für Dich, in der Du Leckerlis und Wertsachen verstauen kannst.
Gewappnet durch Die kalte Jahreszeit
Keine Angst vor der Kälte: Mit dem perfekten Outfit seid ihr gut gewappnet.
Ob mit dichtem Fell oder Hundebekleidung, im Winter könnt Ihr es getrost etwas ruhiger angehen. Haltet die Spaziergänge kürzer und vertreibt Euch die Zeit mit einigen unserer Spielen für drinnen aus unserem Blogbeitrag Tipps und Tricks für regnerische Tage - So kannst Du Deinen Hund zu Hause beschäftigen. Deine Spürnase wird sicher einen Riesenspaß daran haben und muss sich so auch kein Loch im Schnee graben.
Titelbild von Mikhail Nilov. Weitere Bilder von monicore und Erik Mclean.
Über inara schreibt
Hatice Kücükhüseyin ist Content-Expertin bei inara schreibt. Worte sind ihr Lieblingswerkzeug. Mit ihnen bringt sie Farbe und Leben in jeden Text. Wenn sie nicht gerade schreibt, schaut sie französisches Kino.